Die Technik des Segelfluges
Es ist ja doch irgendwie erstaunlich, daß sich ein Segelflugzeug mit einem Gewicht von teilweise über einer halben Tonne, stundenlang in der Luft halten und ohne zusätzlichen Antrieb Strecken von mehreren hundert Kilometern zurücklegen kann. Flugstrecken von über 1000 km sind übrigens auch keine Seltenheit mehr.
Möglich werden diese Leistungen durch die hervorragenden Gleiteigenschaften von Segelflugzeugen. Moderne Hochleistungssegelflugzeuge haben zum Beispiel Gleitzahlen von 1:60, d.h. mit einer Höhe von 1 km kann man bei ruhiger Luft eine Strecke von 60 km zurücklegen.
Aufwind
Aber wie kommen nun Strecken von über 1000 km zustande? Ganz einfach, indem man natürliche Aufwinde nutzt. Bei einem Eigensinken des Segelflugzeuges von ca. 0,5 m pro Sekunde würde ein Aufwind von 2 m/s, und das ist keine Seltenheit, das Flugzeug innerhalb von 10 min auf eine Höhe von 900 m tragen. Die so gewonnene Höhe kann man dann wieder abgleiten, um den nächsten Aufwind zu suchen. Bekannte Aufwindformen sind der Hangaufwind, die Thermik und die Welle.
Wie steuert man so ein Segelflugzeug?
Gesteuert wird ein Flugzeug im wesentlichen mit den Rudern (Seitenruder, Querruder und Höhenruder), die eine Auftriebsveränderungen an den Tragflächen, am Seitenleitwerk und am Höhenleitwerk bewirken. Dadurch ist es dem Piloten möglich, das Segelflugzeug um alle drei Achsen im Raum drehen zu können. Darüberhinaus gibt es noch Landehilfen, wie z.B. Bremsklappen oder den Bremsfallschirm und Wölbklappen, die das Profil der Tragflächen für den jeweiligen Flugzustand optimieren.
Instrumente (siehe auch)
Zur Standardinstrumentierung in einem Segelflugzeug gehören der Fahrtmesser, der Höhenmesser, der Kompaß und das Funkgerät. Das Variometer unterstützt den Segelflieger bei der Suche nach Thermik, indem es die Steig- oder Sinkgeschwindigkeiten anzeigt. Die Auswahl an Variometern reicht von der mechanischen Version, über die elektrische Version mit Sollfahrtgeber und Endanflugrechner bis hin zum Variometersystem mit GPS-Kopplung, welches Dank Satellitennavigation ständig Informationen über die momentane Position, die nächsten erreichbaren Flugplätze oder den Kurs, die Entfernung und die benötigte Höhe für einen Endanflug zum programmierten Ziel liefert. Im Wettberwerbssegelflug gehört auch das GPS inzwischen schon zur Standardausrüstung.