Die Ausbildung auf dem Schulgleiter SG 38 konnte auf die Dauer natürlich nicht befriedigen. Auch die freundliche Hilfe der DJK-SFG Landau, Fortgeschrittene des AeC auf ihrem “Doppelraab“ zu schulen und die Leihgabe der Pirmasenser Segelflieger, die zu Lehrgängen ihre “Rhönlerche“ zur Verfügung stellten, konnten den Bedarf der Fortgeschrittenen-Schulung nicht decken.
So wurde 1958 ein Leistungs-Doppelsitzer “Bergfalke II“ angeschafft, der auf den Namen “Gartenstadt Landau“ getauft wurde. Nun war eine kontinuierliche Aufwärtsentwicklung spürbar.
Das Jahr 1959 kann man getrost als Anfang des Leistungs-Streckenfluges betrachten. Mit dem “Bergfalken“ flog Reinhold König eine Strecke von 320 km nach Northeim und Rolf Kühner mit dem “Baby II B“ eine Strecke von 60 km. Damit erfüllten sie die ersten Leistungsflugbedingungen für die Gold-bzw. Silber-C.
Im Jahr 1960 übernahm Prof. Paul Jäger die Geschicke des Vereins. Mit dem Bau der ersten Halle und der Anschaffung eines Leistungs-Einsitzers “L-Spatz“ führte sich der neue Vorstand gleich richtig ein.
1960 war auch geprägt durch den ersten Großflugtag auf dem Ebenberg, der von Emil Krebs organisiert und in Kooperation mit der DJK-SFG durchgeführt wurde. Mit dem Bau des längst notwendig gewordenen Clubhauses stand 1962 den Clubmitgliedern endlich ein eigenes Heim zur Verfügung und ein weiterer Wunschtraum ging in Erfüllung: Zu Saisonbeginn stand endlich mit einer nagelneuen “Rhönlerche“ ein doppelsitziges Schulflugzeug zur Verfügung. 1963 über nahm Gerd Hauter die Vereinsführung. Es entstanden die ersten Überlegungen, aus den bisherigen losen Kontakten zu den französischen Fliegerkameraden in Hagenau eine echte Partnerschaft gedeihen zu lassen. Emil Krebs plante den nächsten “Flugtag der Nationen“.
Beide Vorhaben wurden 1964 realisiert. Analog der schon zwischen den bei den Städten Landau und Hagenau bestehenden Partnerschaft, schlossen auch die Aero-Clubs beider Städte einen Freundschaftspakt. Mit großer Freude verzeichneten die Aero-Club Piloten auch die Anschaffung des Leistungs-Einsitzers “SF 26″. 1965 fand in Hagenau der erste Segelflug-Lehrgang nach Gründung der Partnerschaft statt, dem noch viele Fluglager beiderseits der Grenzen folgten. Auch die alte Tradition Segelflugzeuge im Eigenbau herzustellen, wurde in diesem Jahr wieder lebendig. Unter der Leitung von Rolf Kühner nahmen insbesondere die Jugendlichen den Bau einer “Ka 8″ in Angriff, die 1967 die Werkstatt verlassen konnte. Die “Lieselotte von der Pfalz“, wie sie getauft wurde, fand freudige Aufnahme bei den Nachwuchspiloten. Auch die Leistungs piloten bekamen mit einer nagelneuen “Ka 6E“ ein hervorragendes Fluggerät zur Verfügung gestellt.
Damit hatte der Flugzeugpark des Aero-Club bereits ein breites Spektrum an Segelflugzeugen erreicht. Aber nicht genug, 1970 kamen die Eigenbau-Fans wieder zu ihrem Recht. Rolf Kühner und seine bewährte Crew begannen den Bau von zwei Leistungseinsitzern des Typs “Ka 6CR“. Der Aero-Club Landau kann auf diese Eigenbauten ganz besonders stolz sein, denn durch eine Sondergenehmigung des Luftfahrt-Bundesamtes wurde es ermöglicht, daß dieser Typ erstmals in der BRD im Amateur-Bau hergestellt werden durfte.
1974 wurde ein neues Flugzeug, die “Standard Libelle“ angeschafft. Auch dieses Flugzeug gibt Zeugnis von dem Einsatzwillen und der Bereitschaft der Piloten, große Teile der Freizeit für den Luftsport zu opfern, wurde doch der Kauf dieses ersten Kunststoffsegelflugzeuges im Verein nur durch das Sammeln von Unmengen Altpapiers ermöglicht. 1975 stand wieder ein Führungswechsel ins Haus. Fred-Günter Holz löste Gerd Hauter nach 12 Jahren Amtszeit als 1. Vorsitzender ab.
1987 wechselt erneut der Vorstand des Aero-Clubs Landau. Willi Michel übergab nach sechs Jahren Amtszeit den Vorsitz an Renate Schneider. In der Zeit bis heute standen wieder große Aufgaben an. Der “Astir CS“ wurde verkauft und dafür ein modernes Leistungsflugzeug der Standardklasse vom Typ “DG 300″ gekauft. Da die bisherige Werkstatt in der Nußbaumgasse nicht mehr genutzt werden konnte, mußte eine neue Lösung gefunden werden. Die Stadt stellte einen von ihr nicht mehr benötigten Schulpavillon zur Verfügung. Mit großem Einsatz und vielen gemeinschaftlichen Arbeitsstunden wurde der Pavillon im Pausenhof des OHG abgebaut und am Flugplatz Ebenberg wieder erstellt. Somit stehen den Vereinsmitgliedern außer einer schönen geräumigen Werkstatt auch noch ein Unterrichts-und Mehrzweckraum zur Verfügung.
1991 übernahm Andreas Holz die Führung des Vereins und mußte sich gleich richtig ins Zeug legen, denn Landau richtete die Europameisterschaften der Clubklasse Segelflug aus. Es war eine gewaltige Aufgabe, aber die Flugplatzgemeinschaft bewältigte sie souverän. In diese Zeit fallen die ersten Bemühungen, unser Segelfluggelände vom Bund zu erwerben. Auch eine Umgestaltung des Terrains wird angestrebt, da der Autoverkehr zwischen den Clubhäusern zu viel Staub und Gefahr für Kinder bedeutet. Der Flugzeugpark wird verändert: ASW 15 und Libelle werden verkauft und dafür eine ASW 20 und ein Cirrus angeschafft. Um das nötige Geld dazu zu verdienen, beginnt der AeC Schnupperkurse zusammen mit dem Tourismusbüro SÜW zu organisieren, die bis heute durchgeführt werden.
1994 löst Hubertus Neumann A. Holz als 1. Vorsitzenden ab und beginnt das große Projekt der Umgestaltung des Geländes um die Clubhäuser. Riesige Mengen Erde wurden angefahren und zu einer neuen Zufahrt planiert, die Böschungen begrünt und der Bereich zwischen den Clubhäusern eingesäht.
DIe Ka 7 wird verkauft und dafür eine ASK 13 anschafft, welche seit Ihrer Taufe den Namen „Landavia“ trägt. Darüberhinaus wird die ASW20 durch eine LS4 ersetzt.
1996 übergibt Hubertus Neumann das Präsidentenamt an Renate Schneider. Der Wegebau wird fertig gestellt und mit einem Fest gebührend gefeiert. Die Bemühungen um den Platzkauf nehmen konkrete Formen an und werden verstärkt betrieben.
1998 gibt es wieder zusammen mit der DJK eine Landesmeisterschaft auszurichten. Inzwischen hat eine Computerbegeisterte Truppe um Aram Röken den AeC Ins Internet gebracht: http://www.aec-landau.de.
Das Jahr 1999 begann mit einem Knall und endete mit einem großen Erfolg: Im Januar brach unsere Wasserzuleitung, die alte Wasserleitung der Amerikaner und wir saßen ohne Wasser da. Wir versorgten uns mühsam über 500 ltr. Kanister und Pumpe mit Wasser, alles per Auto und Hänger aus der Stadt gebracht. Die letzten Novembertage brachten die ersehnte Unterschrift unter den Kaufvertrag mit dem Bundesvermögensamt: Das Fluggelände Ebenberg gehört der Flugplatzgemeinschaft mit den beiden Vereinen AeC und DJK. Aus Freude über diese Tatsache waren die beiden Vereine bereit, wieder eine Meisterschaft auszurichten, aber diesmal etwas, das für Zuschauer hochinteressant ist: Die Deutschen Segelkunstflugmeisterschaften.
Zuschauen kann man aber immer bei uns und wer nicht mehr zuschauen, sondern selber fliegen möchte, der kann es bei uns im Verein erlernen. Wir bieten Segel-und Motorseglerausbildung an. Die praktische Schulung findet im Sommer am Wochenende statt, die theoretische im Winter.