Naturschutzgebiet Ebenberg

Nach der Sicherheit im und für den Flugbetrieb steht der Naturschutz ganz oben in den Prioritäten.
Es ist dem Aero Club und seinen Mitgliedern sehr wichtig, den Betrieb so schonend wie möglich und ohne Eingriffe in die Flora und Fauna des Ebenbergs zu gewährleisten. Mehr Informationen zum Thema Naturschutz auf dem Ebenberg gibt es auf:

www.ebenberg.de

Der Ebenberg

Der Ebenberg liegt im Oberrheinischen Tiefland. Er grenzt im Norden an das Siedlungsgebiet der vorderpfälzischen Stadt Landau.

Böden

Das Gebiet liegt im Bereich der Herxheimer-Offenbacher Lößplatte. Hier haben sich basenreiche Parabraun- und Schwarzerden ausgebildet. Die dominierende Bodenart ist Löß (Lößlehm). Die Böden liegen außerhalb des Grundwassereinflusses.

Klima

Das im Regenschatten des Pfälzerwaldes liegende Gebiet hat ein mildes, trockenes Beckenklima. Die mittlere Jahrestemperatur liegt zwischen 9 und 10°C. Im Sommerhalbjahr bei 15-16 °C, im Winterhalbjahr bei 4-5 °C. Für die Niederschlagsmengen werden im Jahresmittel oft weniger als 600 mm verzeichnet.

Geschichtliches

Im Jahre 1828 wurde auf Verlangen der bayrischen Regierung eine 25 ha große Weidefläche an das Militär abgetreten. Mehrfache Erweiterungen führten schließlich zu einem 230 ha großen Truppenübungsplatz. Nach dem 2. Weltkrieg wurde das Gelände von den französchischen Truppen übernommen. Eine amerikanische Raketenabschußbasis wurde vorübergehend eingerichtet. Im Jahr 2000, nach Abzug der französischen Truppen, wurde der Ebenberg zum Naturschutzgebiet erklärt.

Flora und Fauna

Während der militärischen Nutzung war nur eine Beweidung erlaubt. Dadurch entwickelten sich über fast zwei Jahrhunderte reichhaltige Magerrasen unterschiedlicher Ausprägung: ein einzigartiges Rückzugsgebiet für Tiere und Pflanzen inmitten einer intensiv genutzten Agrarlandschaft!

(Quelle: Dr. D.Lange, Dr. O.Röller, E.Brandt & Ch.Weingart, Untersuchungen u. Veröffentlichungen 1993-2001)

Pflanzenwelt am Ebenberg

Auf dem Ebenberg dominiert heute extensiv genutztes Grünland, das vor allem durch Schafbeweidung geprägt ist.

Aromatische Kräuter und bewehrte Kräuter, wie Gewöhnlicher Dost (Origanum vulgare), Arznei-Thymian (Thymus pulegioides), Gewöhnliche Kratzdistel (Cirsium vulgare), Nickende Distel (Carduus nutans), und Golddistel (Carlina vulgaris), die von der hiesigen Schafherde weitgehend gemieden werden.

Verschiedene Gegebenheiten und Nutzungsintensitäten führten zur Ausbildung verschiedener Rasengesellschaften, wie Magerweiden mit hohem Anteil von Kammgras (Cynosurus cristatus), Halbtrockenrasen mit dominierenden Aufrechten Trespen (Bromus erectus) und blumenreichen Glatthaferwiesen (Brandt & Weingart 1995) mit Glatthafer (Arrhenatherum elatius), Goldhafer (Trisetum flavescens) und Wiesensalbei (Salvia pratensis).

Auf Sand entwickelten sich Sandtrockenrasen- Bestände mit dem Quendel- Sandkraut (Arenaria serpyllifolia) und der Sprossenden Felsennelke (Petrorhagia prolifera). In die nur sehr gering genutzten Wiesen und Weiden drangen sukzessiv Gebüsche wie Roter Hartriegel, Weißdorn, Liguster und Schlehdorn ein und ersetzen sie nach und nach.

Besonderheiten auf dem Ebenberg sind Flutrasenfragmente mit Erdbeer-Klee (Trifolium fragiferum) und Zwerg- Binsengesellschaften. Vereinzelt wächst in Trittpflanzen- Gesellschaften der seltene Niederliegende Krähenfuß (Coronopus squamatus). An Störstellen und Lagerstellen des Weideviehs sind kurzlebige Ruderal- Gesellschaften ausgebildet, in denen die Hundszunge (Cynoglossum officinale) anzutreffen ist. Hinzu kommen Reste alter Hohlwege, Gebüsche und Feldhecken mit wärmeliebenden Saumgesellschaften. Aufforstungen mit Winter-Linde, Spitz-Ahorn. Hänge-Birke und Schwarz-Erle sind u.a. am Südrand des Ebenbergs zu finden.

[ Siehe Biotop-Typenkarte ]